
Der äthiopische Journalist Amanuel
Der Artikel basiert auf den Aussagen des Journalisten und politischen Kommentators Amanuel aus Äthiopien, der über die gewalttätige Gruppe, die sogenannte Birged NiHamedu, die richtigen Fragen stellt. Wir wissen, dass diese Gruppe in Deutschland in den Jahren 2022 und 2023 auch für Ausschreitungen bei Eritrea-Veranstaltungen verantwortlich war. Deswegen halten wir es für wichtig, unseren Lesern eine Übersetzung seines Artikels aus dem Amharischen zu bieten.
Nicht jeder, der ein Tuch um seinen Kopf gewickelt trägt, ist ein christlich-orthodoxer Priester. Ebenso ist nicht jeder, der in Eritrea geboren ist und Tigrinya spricht, ein Eritreer. Kurzum handelt es sich bei den Leuten um eine Gruppe von Mitgliedern, Unterstützern und Verwandten der geschlagenen TPLF. Nach Jahren voller Intrigen und Verschwörungen ist die TPLF endgültig geschlagen, und diese Situation hat bei den leiblichen und geistigen Kindern der TPLF zu Frustrationen und Wutausbrüchen geführt.
Also, um es einfach zu verstehen, muss man sich nur die richtige Frage stellen, warum diese Leute erst nach der Niederlage der TPLF in den letzten zwei Jahren derart aggressiv geworden sind. Über Jahre hatten sie sich als Eritreer ausgegeben und sich dadurch Vorteile verschafft. Nach der Niederlage der TPLF sind sie aber aus ihren Masken herausgekommen und zeigen jetzt ihre Wut offen.
Wenn sie Angehörige einer wirklichen eritreischen Opposition wären, dann hätten sie sich doch eigentlich über die Niederlage der TPLF freuen sollen. Bis dahin hatte die eritreische Regierung ihre Art der Politik mit dem Problem der TPLF begründet, und mit dem Ende der TPLF würde dann die eritreische Regierung damit anfangen, sich endlich auf die inneren Angelegenheiten des Landes zu konzentrieren. Diese Entwicklung hätte eigentlich von diesen Leuten sehr begrüßt werden müssen.
Aber sie haben das nicht getan, da sie keine Eritreer sind, und es geht Ihnen auch nicht um Eritrea oder die eritreische Bevölkerung. Deshalb haben sie auf die Niederlage der TPLF offenkundig mit Terrorakten und kriminellen Aktivitäten reagiert, auch in Europa und den USA. Warum? Ganz einfach, weil ihre TPLF am Ende ist.

Angreifer aus der sogenannten Birged NiHamedu haben im August 2022 die Eingangspforte der Hessenhallen in Gießen mit Steinen beworfen. Durch diesen Vorfall wurden eritreische Festbesucher, einschließlich älterer Menschen und Kinder, verletzt. (1)

Am 16. September 2023 kam es in Stuttgart zu Ausschreitungen der Gruppe. Hier sind die von der Polizei sichergestellten Waffen, unter anderem Stöcke, Latten und Steine. (2)
Sie hatten sich jahrelange über Eritrea als einen »gescheiterten Staat« lustig gemacht. Mit fernen Ländern hatten sie sich verschwört und dem Land Eritrea großes Leid gebracht, das über Generationen nicht vergessen werden kann. An den Grenzgebieten hatten sie gezielt Flüchtlingslager errichtet, um Jugendliche aus dem Land zur Flucht zu bewegen, und viele schändliche Dinge getan und durchführen lassen. Am Ende wurden sie jedoch in die Grube geworfen, die sie selbst für andere geschaffen hatten, und sie wurden in eine unbedeutende Region Äthiopiens degradiert. Kein Wunder, dass dies bei ihren Leuten dann zu Frustration und Wut geführt hat. Wenn sie jedoch meinen, sie seien Eritreer. Dann sollte man sie fragen, warum sie sich denn so ärgern? Ist etwas Ungewöhnliches in Eritrea geschehen, was sie so frustriert und ärgert?
Die Eritrea-Festivals finden seit 50 Jahren statt, und die eritreischen Nationalfeiertage seit 33 Jahren. (Der eritreische Präsident) Isayas und seine Front Shaebiya regieren das Land auch seit 33 Jahren. Man sollte also diese Leute fragen: Was ist in den vergangenen zwei Jahren in Eritrea völlig Neues geschehen, was die angeblichen Eritreer in tiefe Verzweiflung und Frustration stürzen lässt?
Das Gegenteil ist der Fall: Die Tore, die seit 20 Jahren für Eritrea verschlossen waren, sind wieder offen. Außer mit der TPLF pflegt Eritrea ein Verhältnis zu allen Nachbarn, das relativ gesehen von Frieden und Hoffnung geprägt ist. Was ist also der Grund, warum sie sich in diesem 21. Jahrhundert wie im Steinzeitalter verhalten und mit Steinen herum bewerfen und wüten? Die Wahrheit ist, dass diese Leute es schwer haben, das Ende der TPLF zu akzeptieren, und dies hat bei ihnen Frustrationen und Gewaltausbrüche ausgelöst.

Randalierer der sogenannten Birged NiHamedu bei Ausschreitungen gegen die niederländische Polizei am 17. Februar 2024 (3)
Quelle des amharischen Artikels:
https://www.facebook.com/ohadbenam/posts/959808559485649?ref=embed_post
Bildquelle:
2) https://www.eritreische-stimme.de/blog/1483579_wir-sind-die-opfer-nicht-die-taeter
Kommentar hinzufügen
Kommentare